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Gynäkologische und Geburtshilfliche Notfälle
Dr. Abidin Geles
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Gynäkologische und geburtshilfliche Notfälle
Diese Notfälle sind selten, einfach, praktikabel. Man muss sich an Leitsymptomen orientieren
1-) Blutung: massive vaginale Blutung, was mit unspezifischen Symptomen wie Schock oder Schmerz kombinierbar sein kann. Man muss einen Blick auf die Blutung werfen, ob es eine starke oder schwache Blutung ist, ob es eine vaginale oder anale ist.
Vaginal gynäkologisch;
anal oder unspezifisch akutes Abdomen.
(Frauen auf die Gynäkologie und Männer auf die Chirurgie transferieren)
Wenn eine Nierentasse (500-800 ml) relativ schnell voll ist, dann kann man davon ausgehen, dass der/die PatientIn stark blutet. (große Vorlage voll mit Blut ca. 200-300 ml, Kompresse ca. 30 ml, Tupfer ca. 20 ml) Tamponade, Druck, Kompression und evtl. Blutkonserven
2-) Schmerz: Bauchschmerzen, Regelblutung, letzte Regelblutung vor 6 Wochen (Extrauteringravidität?), plötzliches Ziehen im Bauch (gedrehtes Ovar), es gibt keinen typischen gynäkologischen Schmerz Fentanyl, Ketanest S
3-) Schock: Allgemeine Schockzeichen beachten. Lagerung (Schock- oder Linksseitenlage), Sauerstoffgabe, 2 großlumige i.v. Zugänge, Volumengabe
Also Stabilisieren und DANN LOAD AND GO!!!! Endgültige Hauptdiagnose auf der Fachabteilung
Eine normale Geburt ist ein physiologischer Notfall. Beginn der Geburt ist dann wenn die Patientin alle 10 Minuten regelmäßige Wehen hat (Patientin hört auf zu reden wenn Wehen da sind), die ca. 1 Minute dauern oder sie hat einen Blasensprung mit oder ohne Wehen.
Die Geburt dauert bei Erstgebärenden 8-18 Stunden und bei Mehrgebärenden 4-12 Stunden.
Eröffnungsperiode: Vom Wehenbeginn bis zum Verstreichen des Muttermundes (10 cm)
Austreibungsperiode: Vom verstrichenen Muttermund bis Geburt des Kindes. Hier alle 3 Minuten Wehen, die ca. 1 Minute dauern. Die letzten 3-7 Austreibungswehen sind die Presswehen mit ca. 200 mmHg. Abnabeln. Dann das Kind der Mutter geben.
APGAR - Score: Atmung, Puls (Herzfr. Über 100), Grundtonus, Aussehen, Reflexe
Nachgeburtsperiode: Vom Geburt des Kindes bis zur Ausstoßung der Plazenta (+ Nabelschnur und Eihäute), ca. 0,5 Stunden nach der Geburt des Kindes.
Nabelschnur mit 2 Arterien und 1 Vene (Augen sind die Arterien und Mund die Vene).
Leitung außerhalb des Kindes, sonst ist man in der Leber.
POSTPARTALE BLUTUNG: Wenn Geburt und Nachgeburt vorbei ist und weiter blutet.
Ursachen: 1-) Uterusatonie, wenn nach der Geburt Uterus sich nicht zusammenzieht und nicht hart wird. manuelle Uterusentleerung, Uterus massieren und halten, evtl. Eisblase oder Syntocinon 5-10 I.E. i.v. und wenn das alles nicht hilft bimanuelle Kompression in Kurznarkose (Hamilton Handgriff) und so ins Krankenhaus fahren und bei der Patientin muss evlt. eine Notfallhysterektomie gemacht werden. 2-) Plazentaretention, ein Stück von der Plazenta ist drinnen geblieben mit einem verletzten Gefäß. 3-) Geburtsverletzungen Klemmen oder straff tamponieren.
GEBURTSHILFLICHE NOTFÄLLE
Blutungen unter der Geburt, Uterusruptur, Nabelschnurvorfall, Armvorfall, Schulterdystokie
Hier sich wieder an leitsymptom-orientiert: Blutung, Schmerz, Schock
A-) Schmerzen:
Schmerzen können subjektiv stark empfundene Wehen sein oder eine drohende Uterusruptur (bei Z. n. Uterusoperationen, großen Kindern, pathologischen Kindslagen, protrahierte Geburtsverläufe). Nach Uterusruptur gibt die Patientin plötzliche Erleichterung zunächst an.
Es ist nicht wichtig die Ursache zu kennen, bei Notfällen mit abnormen Schmerzen Tokolyse (Gynipral): Akuttokolyse (1 A 10Mükrogramm auf 10 ml über 5 Minuten) oder Dauertokolyse (1 A 10 Mükrogramm auf 50 ml mit 30 ml/h oder Tokolytisch wirken auch Beta 2 - Mimetika haltiger Asthmasprays oder Nitrospray.
Und dann Load and Go!!!!!
B-) Blutung unter der Geburt Vorzeitiger Plazentalösung bis Gegenteil bewiesen: Hier fehlt dem Kind die Blutversorgung, Kind kann bis 50% Haftfläche tolerieren), gefährlich für Mutter und Kind. Kreislauf der Mutter für die Prognose wichtig.
1-) Plazenta Randlösung Blutung; 2-) Vorzeitige Lösung der richtig sitzenden Plazenta Schmerz; 3-) Plazenta Praevia Blutung Schock
In so einer Situation kann man nicht viel tun, stabilisierde Basismaßnahmen und load and go!!!
Tokolyse kann man immer bei einer klinisch stabilen Patientin geben, und eine vorzeitige Plazentalösung kann durch die Wehentätigkeit verstärkt werden.
BECKENENDLAGENGEBURT
Vaginaler Befund: 1-) Steiß, Beinchen (Beckenendlage); 2-) Ärmchen (Querlage), 3-) Nabelschnurvorfall (Nabelschnurr pulsierend) .... Tokolyse, Becken hoch, Linksseitenlage.
Wenn der Steiß noch nicht bis zum Introitus vaginae gelangt ist, kann unter Tokolyse Transpost ad Krankenhaus versucht werden. Wenn aber Unterleib des Kindes vollständig geboren ist, muss das Kind entwickelt werden, sonst wird die Nabelschnurr unter Druck geraten durch das Eindringen des Kopfes in das kleine Becken und stoppt die Blutversorgung des Kindes (also in den nächsten 2-3 Wehen muss das Kind entwickelt werden) und Gefahr der Uterusruptur bei der Mutter.
Manualhilfe nach Bracht: Mit der Hand auf den Bauch der Mutter drucken und den Unterleib des Kindes über den Bauch der Mutter und so das entwickeln.
Armlösung nach Lövset: Arme lösen und dann den Kopf wie unten beschrieben entwickeln
Kopflösung nach Veit-Smellie: Arm auf den Thorax des Kindes und zweiten Arm auf den Rücken des Kindes und dann den Kopf entwickeln
Notfälle um den Geburtstermin
Wenn abnorme Oberbauchschmerzen (rechts) + Hypertonie (> 140/90) + neurologische Symptomatik (Kopfschmerzen, Übelkeit, Augenflimmern, Gesteigerte Reflexe) = Präeklampsie oder EPH-Gestose(E: Ödeme, P: Proteinurie, H: Hypertonie) mit Komplikationen der Eklampsie(Krampfanfall) oder HELLP Syndrom mit Hämolyse und Thrombozyten-Reduzierung mit akuter Blutungsgefahr Blutdruck mit Ebrantil in 5 mg Schritten senken, einzig präventive Maßnahme Magnesium i.v. oder bei schweren Formen Magnesiumsulfat, falls kein Effekt und ein Krampfanfall Diazepam 10 mg i.v.
Bei Fragen / Feedback bitte E-Mail an abidin.geles@gmail.com
DANKE